Kurzbeschreibung:
Er kann's einfach nicht lassen. Selbst im Methusalemalter gönnt sich José Artemio Castañeda, genannt Maracaibo, keine Ruhe. Mit seinen zirka 80 Jahren (das genaue Geburtsdatum steht nicht fest) könnte sich der berühmte [...]
Ab 9,95 EUR
inkl. 19 % MwSt. zzgl. Versandkosten
Lieferzeit: 3-4 Tage
|
|
Produktbeschreibung:Er kann's einfach nicht lassen. Selbst im Methusalemalter gönnt sich José Artemio Castañeda, genannt Maracaibo, keine Ruhe. Mit seinen zirka 80 Jahren (das genaue Geburtsdatum steht nicht fest) könnte sich der berühmte Tres-Spieler längst aufs Altenteil zurückziehen und im Liegestuhl die Sonne Kubas genießen, doch es juckt ihn immer noch in den Fingern. Unermüdlich jettet er auf Gastspielreisen um die Welt und geht zwischendurch ins Studio, um dazu beizutragen, dass das musikalische Erbe seiner Heimat nicht in Vergessenheit gerät. Auch auf "Maracaibo Oriental" betätigt er sich wieder sehr engagiert als Hüter des nationalen Kulturschatzes. In fröhlichen Mitsingnummern ("Estoy como yo queria"), bläserverstärkten Tanzstücken ("Como mi son", "Quiereme amor", "Si al besarte"), gefühlvollen Balladen ("No tuve la culpa", "Como te extrano") und unwiderstehlichen Ohrwurmmelodien ("Yamile") offeriert dieses Album die Quintessenz kubanischer Musik.
Neben Musikern, die seine Kompositionen exzellent umsetzen, glänzt Maracaibo hier einmal mehr als virtuoser Tres-Spieler, trotz des hohen Alters lässt er seine Finger wieselflink über das Griffbrett seines Instruments gleiten. Mit seiner gekonnten Darbietung setzt er die große Tradition kubanischer Treseros souverän fort. Bei der Tres handelt es sich nebenbei bemerkt um ein gitarrenähnliches Instrument mit drei Doppelsaiten (insgesamt also sechs Saiten), das in der Entwicklung des Son Cubano eine Schlüsselrolle spielte. Geboren und aufgewachsen ist José Artemio Castañeda in Santiago de Cuba. Im Alter von acht Jahren erlernte er dort das Tres-Spiel, mit seinem Vater, einem Bongocero, jammte er schon sehr früh regelmäßig. Seine Karriere als Berufsmusiker begann der junge José mit Arquimides Soto und Jorge Montero im Trio Juvenil, später arbeitete er mit Roberto Duanes, Carlos Delgado, Los Pachucos, Quiniquini und den Estrellas Cubanos zusammen. Für Beny Moré schrieb er den Song "Maracaibo Oriental", der Ende der 1950er Jahre zum Riesenhit avancierte und ihm den Künstlernamen Maracaibo eintrug. Begegnungen mit Ibrahim Ferrer und Compay Segundo (beide bekannt vom Buena Vista Social Club) sowie den Soneros de Verdad zieren ebenfalls die Vita des Kubaners. Und auch die fruchtbare Kooperation mit Caridad Hierrezuelo, einer der bedeutendsten Stimmen Kubas, wäre an dieser Stelle zu erwähnen, die musikalische Partnerschaft mit ihr hält mittlerweile seit über fünfzig Jahren an (nachzuhören etwa auf dem Album "Con sabor"). Nach einer rund sechzigjährigen Karriere tritt der Mann mit dem ungewöhnlichen Pseudonym immer noch live auf, so etwa zuletzt im Rahmen des Tournee-Events "The Bar At Buena Vista". Als Mitglied der gefeierten Musikrevue umrundete Maracaibo in den letzten drei Jahren gemeinsam mit den ebenfalls steinalten Legenden Guillermo "Rubalcaba" Gonzáles und Reynaldo Creagh den Globus, überall wurden die Großväter der kubanischen Musikszene mit offenen Armen empfangen. Abend für Abend entführte "The Bar At Buena Vista" das Publikum mit traditioneller Son-Musik, den wehenden Röcken hübscher junger Tänzerinnen, Eiswürfeln, die in Cocktailgläsern klirren, und Rauchschwaden aus dicken Zigarren ins Havanna der 1950er Jahre. Am meisten faszinierte die rund 300.000 Zuschauer der Show jedoch die erstaunliche Vitalität der in die Jahre gekommenen Urgesteine kubanischer Musik. Diese Vitalität ist es auch, die das Album "Maracaibo Oriental" zu einem unvergesslichen Hörereignis macht. In Maracaibos Adern pulsiert unverkennbar immer noch der Son seiner Heimat, seine Tres-Soli sind wie eh und je atemberaubend, er sprüht nur so vor Leben. Greisenalter hin oder her - der Mann ist nicht zu bremsen!